Die Airbags des BMW-X7 können durch nasse Becherhalter ausgelöst werden

BMW-X7-SAMMELKLAGE IN DEN USA

In den USA wurde gegen BMW eine Sammelklage eingereicht. In dem Becherhalter des X7 verursacht Flüssigkeit offenbar einen Fehler in der Airbag-Elektronik; diese könnten somit ganz ohne Auffahrunfall auslösen.

Die Klage geht von einem Konstruktionsfehler aus, der für BMW sehr teuer werden könnte. In einigen Fällen kamen Reparaturkosten von bis zu 2.900 Dollar zusammen, die BMW trotz Standard-Garantie nicht übernehmen wollte.

BMWs große SUVs bis zum X3 kommen aus dem US-Werk Spartanburg in South Carolina. Eine durchaus gute Produktionsverteilung, denn Amerikaner lieben SUVs, auch die von BMW, einen Großteil von den SUVs müssen die Münchner Fahrzeuge daher nicht aus Europa importieren. Mit der Liebe zu BMW könnte es zumindest bei einigen BMW-Fahrern in den USA bald ein Ende haben – offenbar hat der bayerische Autohersteller bei der Konstruktion eines Details, worauf die US-Kundschaft traditionell besonders wert legt, die Nutzung nicht gut genug praxisgerecht getestet: Unter den beheiz- und kühlbaren Becherhaltern in der Mittelkonsole des BMW-X7 sitzt anscheinend das Steuermodul für den Airbag. Das stellt an sich kein Problem dar. Aber das Modul ist sehr flüssigkeitsempfindlich, während die darüber liegenden Becherhalter offenbar nicht komplett dicht sind. Auf jeden Fall bat ein Bekannter einer X7-Fahrerin im Forum „bimmerpost“ um Hilfe, als das Auto  einen Warnhinweis über den Ausfall des SRS-Moduls (Steuerung des Rückhaltesystems/Airbags) gab. Die Autowerkstatt tauschte das Teil aus und verlangte dafür 2200 Dollar Reparaturkosten, obwohl der X7 noch Standard-Garantie hatte. BMW gab als Begründung an, dass Flüssigkeit in das Steuermodul geraten wäre, was die Gewährleistung nicht abdecke.

Tatsächlich räumt der Eintrag im Forum ein, dass im Becherhalter „etwas Flüssigkeit verschüttet war. Ein Fast-Food-Becher stand 12 Stunden lang im Getränkehalter und etwas Mineralwasser lief aus dem Boden. Nicht einmal 1/4 der Tasse – eine sehr kleine Menge“. Ein gemeinsamer Brief mit dem Händler an BMW wegen Kostenübernahme half nichts – BMW wollte einfach die Kosten der Autowerkstatt nicht übernehmen, geschweige denn den „Konstruktionsfehler“, wie ihn der Forumsbeitrag nennt, beheben. Der nennt einen ähnlich gelagerten Fall bei Toyota und behauptet, die Japaner hätten ihre Fahrzeuge sogar zurückgerufen und das SRS-Modul versiegelt, um künftige derartige Beschädigungen zu vermeiden.

Die Website Courthouesenews meldete am 16. Dezember, dass die BrightK Consulting, Inc. eine Sammelklage gegen den Münchner Autohersteller bei einem US-Bezirksgericht im kalifornischen Orange County eingereicht hat.

Quelle: auto-motor-und-sport.de

Autorin: Sophie Pixis

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