Gibt es generelle Pläne für eine Emissionsreduktion?
Ein sogenanntes Diesel-Fahrverbot ist nur eine von vielen Optionen, mit der eine Minimierung schädlicher Emissionen erzielt werden kann. Die Autoindustrie erklärt, dass sich der Stickoxid-Ausstoß durch einen besseren Verkehrsfluss und die grüne Welle schon um ein Drittel vermeiden ließe. Der VDA schlägt zudem vor, das Busse und Taxis innerhalb des städtischen Verkehrs durch umweltfreundliche Kraftfahrzeuge ersetzt werden müssen. Bis auf wenige Ausnahmen sind Lkws sowieso schon aus den Innenstädten verbannt worden.
Emissionsfreie Autos wie zum Beispiel Wasserstoff-Autos oder E-Autos können langfristig eine gute Lösung darstellen. Dahingehend fördert die Bundesregierung zur Zeit alternative Antriebe sehr stark. Trotzdem nimmt die Zahl entsprechender Autos nicht ausreichend zu. Hauptsächlich liegt dies daran, dass sie eine zu geringe Reichweite erreichen und bloß ein völlig unzureichendes Tankstellennetz vorhanden ist.
Weshalb möchten immer mehr Städte ein Diesel-Verbot einführen?
Deutschlands Städte müssen sich mit dem Thema schädliche Luftverschmutzung auseinandersetzen. Mehr als 70 Städte müssen dringend eingreifen, um Überschreitungen der EU-Grenzwerte für die Luftverschmutzung durch Stickoxide und Feinstaub zu verhindern. Dazu gehören München und Stuttgart, die zu den prominentesten Beispielen dieses Problems gehören. Wenn das nicht funktionieren sollte, drohen Bußgelder. Und das wiederum soll durch ein Diesel-Fahrverbot verhindert werden.
Wie würde ein Diesel-Fahrverbot vonstatten gehen?
Weil der Handlungsbedarf sehr hoch ist, scheint momentan ein Diesel-Verbot unumgänglich. Durch die bevorstehende Bundestagswahl kommen wahrscheinlich aktuell keine einheitlichen Handlungsvorgaben aus der Hauptstadt, weswegen einige Städte nach individuelle Lösungen suchen möchten. Das könnte allerdings zu vielen unterschiedlichen Ausnahmeregelungen führen, die wiederum bei den Autofahren Verwirrung verursachen könnten.
Wird ein vollständiges Diesel-Verbot kommen?
Es ist aktuell noch kein bundesweites Diesel-Verbot vorstellbar. Wahrscheinlich werden die Städte in Zukunft ihre Umweltzonen weiterhin unabhängig von den anderen festlegen. Sicher ist aber, dass Dieselfahrzeuge im Pkw-Bereich in nahe liegender Zeit Geschichte sein werden. Die Nachfrage nach gebrauchten Dieselfahrzeugen bricht jetzt schon stark ein. Zwar sind Neuwagen verfügbar, welche die Vorgaben der Abgasnorm Euro 6 (zumindest auf dem Papier) einhalten, doch auch hier sind Kunden wesentlich zurückhaltender und entscheiden sich im Zweifelsfall eher für einen Benziner.
Autorin: Sophie Pixis